Die sogenannte Positive Psychologie ist
eine Forschungsrichtung innerhalb der Psychologie, die sich mit der
Frage beschäftigt, was das Leben lebenswert macht. Hauptvertreter ist
der Psychologe Martin Seligman.
Während
sich in der Vergangenheit die Psychologie hauptsächlich mit Therapie
und Heilung von psychischen Problemen beschäftigte und versuchte zu
klären, was uns unglücklich macht, steht seit den 90er Jahren auch die
Frage im Raum, was uns glücklich macht oder wie wir glücklich werden.
Hintergrund dieser Aktivitäten ist, dass sich durch den Wegfall von Unglück nicht
automatisch Glück einstellt, d.h. dass Glück bzw. subjektives
Wohlbefinden aktiv angestrebt werden müssen. Außerdem kann der positive
Umgang vorbeugend wirken. Ziel der Positiven Psychologie ist die
Erhaltung von Lebensfreude, Achtsamkeit, Kreativität, Neugierde und Selbstvertrauen.
Die Positive Psychologie hat drei Schwerpunkte:
- die Erforschung der positiven Emotionen
- die Erforschung des positiven Charakters, d.h. der Stärken und Tugenden, deren regelmäßige Ausübung positive Emotionen hervorbringt
- die Erforschung der positiven Strukturen (weniger durch Psychologen, sondern vor allem durch Soziologen, Politikwissenschaftler, Anthropologen und Wirtschaftswissenschaftler) mit der Fragestellung: Welche größeren Strukturen, die auf den einzelnen Menschen wirken, unterstützen den positiven Charakter, der wiederum positive Emotionen hervorbringt.
Dabei
arbeitet die Positive Psychologie nicht unbedingt mit neuen Methoden.
Seligman betrachtet die Positive Psychologie "einfach nur als eine
Verlagerung des Brennpunktes in der Psychologie: von der Erforschung
schlimmster Erscheinungen im Leben zur Forschung darüber, was ein Leben
lebenswert macht."
Nach Seligman hängen Glück und Lebensfreude stark von einer optimistischen Erwartungshaltung
dem Leben gegenüber ab, und diese Erwartungshaltung kann gelernt
werden. Bereits 1990 veröffentliche er das Buch "Learned Optimism"
("Erlernter Optimismus"). Zuvor hatte er als Experte für "Erlernte
Hilflosigkeit" einen Namen gemacht.
Positive Psychologie darf nicht verwechselt werden mit dem sog. Positiven Denken.
Zitate:
"Es
geht nicht mehr nur darum, Schäden zu begrenzen - und von minus acht
auf minus zwei der Befindlichkeitsskala zu kommen -, sondern wie wir uns
von plus zwei auf plus fünf verbessern können"
(Martin P. Seligman: Zeitschrift Psychologie heute, Juni 2000)
(Martin P. Seligman: Zeitschrift Psychologie heute, Juni 2000)
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