Das Enneagramm


Es gibt verschieden Persönlichkeitstypologien, die bekanntesten sind wohl, die Transaktionsanalyse von "Eric Berne" mit seinen Ich Zuständen bzw. "Sigmund Freud" mit seinem Instanzen-Modell.


Das Enneagramm-Modell    


Der Begriff Enneagramm kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Ennea = Neun und Gramma = Figur, also Neuner-Figur.
Das Modell des Enneagramms teilt psychische Energie in die drei Wahrnehmungs-und Organisationszentren Bauch, Herz und Kopf ein. Diese sind jedem Menschen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch geläufig.
Aussagen wie: "Das ist ein reines Bauchgefühl" oder "Das war eine Herzensentscheidung" oder "Da habe ich einen kühlen Kopf bewahrt" weisen auf die unterschiedlichen Zentren hin. Auch Redewendungen wie: "Das war wie ein Schlag in den Magen", "Das hat mich mitten ins Herz getroffen" oder "Ich war total blockiert im Kopf" deuten darauf hin, dass Informationen auf unterschiedliche Weise im Menschen ankommen und genauso unterschiedlich verarbeitetet werden.
Das Enneagramm zeigt auf, dass jeder Mensch in einem der drei Zentren verankert ist und dieses somit das leitende Zentrum für seine Wahrnehmung ist.

Grundthemen des Enneagramms

Jedes dieser Wahrnehmungszentren steht für ein Grundthema:
  • Bauchenergie – Impulse – Handlung - Autonomie
  • Herzenergie – Gefühl – Kontakt - Beziehung
  • Kopfenergie – Vorstellung – Orientierung - Sicherheit

Primärenergie - Die Verankerung in einem dieser Zentren

Bei jedem Menschen dominiert eine der Grundenergien und ist somit die Grundlage für seine psychische Struktur. Das entsprechende Verarbeitungszentrum steht also im ersten Rang und wird somit zum Primärzentrum.

Menschen, die in der Bauchenergie verankert sind, haben das Thema Raum/Autonomie im ersten Rang.

Menschen, die in der Herzenergie verankert sind, geht es zentral um das Thema Beziehung/Kontakt.

Menschen, die in der Kopfenergie verankert sind, haben das Thema Sicherheit/Orientierung an zentraler Position.
Die beiden jeweils übrigen Energiezentren und die damit verbundenen Grundthemen sind genauso wichtig wie das Primärzentrum, bestimmen jedoch nicht die psychische Grundstruktur, sondern folgen dem Flow des inneren Dreiecks im Uhrzeigersinn.

Die Primärenergie wirkt als Betriebssystem in der psychischen Struktur des Menschen
Das bedeutet, dass bei jedem Menschen das Senden und Empfangen von Informationen durch den Filter seines jeweiligen Primärenergiezentrums läuft. Dies geschieht völlig unbewusst, denn der Filter wirkt ganz selbstverständlich und ist immer aktiv.

 Diese drei Zentren werden im Enneagramm als Grundenergie bezeichnet. Jedes Primärenergiezentrum hat sein eigenes Grundthema. Aus den Grundthemen Autonomie - Beziehung - Sicherheit lassen sich jeweils drei weitere Grundstrukturen, also insgesamt neun Enneagrammmuster ableiten.
Neun Grundmuster - abgeleitet aus drei Grundthemen: Enneagramm
Bauchenergie: Autonomie und Raum (Muster 8-9-1)
Herzenergie: Beziehung und Kontakt (Muster 2-3-4)
Kopfenergie: Sicherheit und Orientierung (Muster 5-6-7)

Leitthemen für die Enneagramm-Struktur-Bestimmung, sind deshalb nicht Verhaltensweisen oder Angewohnheiten sondern:
  • Das Lebensthema
  • Die Grundangst
  • Das Grundbedürfnis
  • Die Abwehr
Auszug aus: http://www.systemisches-enneagramm.de/enneagramm


Die Arbeit mit dem Enneagramm

Das Enneagramm ist eine Beschreibung des Ich-Gedankens, der den Knoten des Egos bildet. Ich bin ...
Die Charakterfixierung taucht zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Kindheit auf, dann, wenn sich die Persönlichkeit, die Struktur des Egos ausbildet. Dies geschieht im Alter zwischen 3 und 5 Jahren. Von da an entwickeln wir Strategien, um unseren Mangel und unsere Angst zu beseitigen, nicht zu spüren, zu verdrängen etc.
Im Alter von 20 bis 30 Jahren ist die Fixierung auf ihrem Höhepunkt und sehr ausgeprägt.
Wir suchen in unseren äußeren Erscheinungen nach Frieden, Glück und Liebe, weil unsere wahre Identität eingeschlafen ist.
Es gibt Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen, indem wir diesem endlosen Bemühen den Rücken kehren, indem wir aufhören, unserer Erfüllung im Außen nachzujagen.

Geschichte des Enneagramms
Enneagramm, der Begriff kommt aus dem Griechischen ennea (neun), gramma (Buchstabe, Zahl). Das Ganze wird als 9er Figur, als 9-zackiger Stern beschrieben.
Es handelt sich hier um eine jahrtausendalte Typologielehre, deren Ursprung nicht genau bekannt ist. Sie gilt als sehr alte Geheimlehre der Sufis (islamische Mystiker). Zu der Zeit wurde das Enneagramm nur mündlich überliefert.
In Jesuitenorden wurde das Enneagramm schon sehr früh als Instrument der Seelsorge und der geistlichen Begleitung übernommen, auch hier wurde es nur mündlich verbreitet.
Georg Ivanovitsch Gurdjeff (1877–1940) brachte das Enneagramm in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Westen.
Der chilenische Psychiater Claudio Naranjo entwickelte mit seinen Schülern, zu denen auch Helen Palmer gehört, das Enneagramm Anfang der 70er Jahre am Esalen-Institut in Kalifornien weiter. Claudio Naranjo war Schüler des bolivianischen Psychologen Oscar Ichazo (geb. 1931), der in Chile und in den USA lehrte.
Erst im Jahre 1984 erschien das erste christliche Enneagramm-Buch in den USA. 1989 erschien das erste Buch in Deutschland.
Zum Thema Enneagramm sind bis heute zahlreiche Bücher erschienen, z.B. von Helen Palmer, Eli Jaxon-Bear oder aber auch Richard Rohr, um nur einige bekannte Enneagramm-Lehrer zu nennen.

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